Der Ort Lauchhammer im südlichen Brandenburg verdankt seine Existenz der Errichtung eines Eisenhammers im Luch, der ihm auch seinen Namen gab. In dem 1725 gegründeten Betrieb gelang 1784 nach Jahren des Experimentierens der Guss hohler lebensgroßer Figuren aus Eisen. Dies war der Beginn des Eisenkunstgusses, der das Kunstverständnis einer ganzen Epoche nachhaltig prägte und noch heute in der Kunstgießerei, einem industriekulturellen Denkmal der besonderen Art, am Ort gepflegt wird. Regelmäßig kann man hier beim Schaugießen das Entstehen einer Glocke miterleben.
Das Kunstgussmuseum präsentiert neben dem Eisen- und Bronzebildguß auch Poteriewaren, Möbel und andere Gebrauchsgegenstände aus Metall. Einen besonderen Schatz stellt der historische Modellfundus dar, der bis an die Anfänge des Kunstgusses zurückführt. Zukünftig soll auch die reiche Industriegeschichte der Region, die bis in die 1990er Jahre von Kohle, Kohleveredelung, Eisen und Stahl geprägt war und eine Vielzahl von Innovationen hervorbrachte, stärker ins Blickfeld rücken.